Steinhausen- Buchberg (3,5 km); Buchberg – Winterstettenstadt (3,5 km); Winterstettenstadt – Fahrweg Englerts ( 8 km); Fahrweg Englerts – Mattenhaus (2 km); Mattenhaus – Bad Waldsee (5 km)
4. Tagebucheintrag: 07.08.2008
[singlepic=161,left]Auf Irrwegen nach Bad Waldsee. Was für viele ein Kurort ist, war für uns ein Märtyrium.
Der Aufbruch von Steinhausen ca. 7:50 Uhr begann mit einer erfolgreichen Abkürzung. Wir benutzten den Radweg und ließen den Schlenker zum Franzosengrab linksliegen. Diese Aktion sollte uns später noch bestrafen. Wir kamen zunächst an einen schönen Ort Namens Winterstettenstadt, mit einer beeindruckenden Geschichte. Haben uns dort mit Süßen Stückchen, Landjäger und Laugensemmeln für den Tag versorgt. Frohen Mutes und mit vollem Magen, ging es durch ein idyllisches, allgäuerisches Landschaftsbild.
Danach ging es an einer längeren Strecke an einem Waldrand entlang, wo wir LEIDER vom Jakobsweg abkamen. Fette Bremsen => Zügiger Marsch 🙁 und prompt hatten wir die Augen für das Zeichen verloren und waren vom Weg abgekommen. Nun kamen wir über Umwege auf den Jakobsweg zurück. Dieser führte uns dann weiter zu einem Waldstück an der B30. Dort machten wir an einem Rastplatz Pause. Dort hinterließen uns Russen 5 Cent (sie hielten uns wohl für Landstreicher) und wir verfolgten den Jakobsweg entlang der B30.
Aus unerklärlichen Gründen konnten wir keine Muschel mehr entdecken und waren irgendwo im Nirgendwo gestrandet. Wir schlugen uns aus dem Wald raus und konnten natürlich ohne Karte nicht sagen, wo wir uns befanden. Ein junger Bauer, der gerade sein Heu wendete, half uns weiter. Er erklärte uns, dass wir uns in der Nähe einer kleinen, nicht in der Karte verzeichneten Ortschaft befinden. Es stellte sich heraus, dass wir weit vom Jakobsweg abgekommen waren und eine Rückkehr auf ihn unrealistisch erschien. Unsere einzige Option blieb der Radweg, der in der Nähe vorbei ging. Nachdem wir die Ortschaft, die nicht im Führer angeführt war, erreicht hatten, fragten wir einen Autofahrer, wie es am geschicktesten sei um auf den Radweg zu kommen. Durch brühende Hitze passierten wir daraufhin Buch, was uns an ein zweites Reute erinnerte, bis wir das Schild „Bad Waldsee 4 km“ sahen. Weiter in der Hitze liefen wir nun auf einer Kreisstraße Richtung Bad Waldsee (nonestop)
Um ca. 14 Uhr erreichten wir schließlich den Stadtrand mit Müh und Not.
Dann kam es zu einem heftigen Streit zwischen Thiemo und Lara, der sich jedoch bald wieder legte. Hauptsächlich war der Streit durch einen leeren Magen verursacht, mit dem wir alle zu kämpfen hatten. Am Waldsee besorgten Lara und Aykan Linsen aus der Dose und Wiener und einen zum kotzenschmeckenden Orangensaft. Gestärkt ging es dann mit gaffenden Kurgästen weiter in Richtung Weingarten. Und siehe da, wir sahen wieder die Muschel und freuten uns natürlich wieder auf dem richtigen Weg zu sein.
Als wir unseren Zeltplatz (kurz nach Bad Waldsee 1-2 km) erreicht hatten, begann es auch, während wir uns Tee machten, an zu Donnern und
Gewittern. Das Zelt wurde innen auch noch etwas nass. Irgendwie schien es, als ob wir den Waldsee verärgert hätten. Der Regen ließ zum Glück während der Nacht nach. Es bleibt zu sagen, dass diese Etappe kilometermäßig mit die härteste war und alle fest durchschliefen.