Donauradweg: Tag 4 – Regensburg – Bogen

[singlepic id=561 w=320 h=240 float=right] Nach ruhiger und friedlicher Nacht erwachten wir um halb 9 mit Vogelgezwitscher. Frohen Mutes krabellten wir aus dem Zelt und gingen Richtung Waschraum, wobei uns allerdings die Dusche von oben einholte. Regensburg machte seinem Namen alle Ehre und flink wie das Zelt aufgebaut war, war es auch wieder abgebaut.

Als uns der Regensburger Busfahrer mit den Rädern im Regen stehen ließ und wir ohne Luft im Reifen aber Regen auf den Schultern endlich um 10 Uhr bei dem Fahradgeschäft, dass in unserem Führer angezeigt war, am Bahnhof angekommen war, war die Stimmung ein wenig auf einem Tiefpunkt.  Sonne – wo hast du dich versteckt?

Einige Euros leichter mit einem neuen Reserveschlauch und gestärkt dank eines augiebigen Frühstücks am Bahnhof ging es erst um 12 Uhr los. An den Tagen zuvor hatten wir da schon eine gute halbe Tagesetappe hinter uns!

Der Kaffee weckte auf jeden Fall Lebensgeister und es tröpfelte auch nicht mehr – war nur bewölkt. Kaum hatten wir Regensburg verlassen war es vollkommen trocken und bis Bogen sollte es nicht mehr Regnen (in Bogen bescherte uns die Sonne einen wunderschönen Abend).

Wir schienen Unterstützung von Oben erhalten zu haben, viele Wegkreuze säumten sich an unserem Weg. Es ging vorbei an Zwiebeltürmchen, entlang von Feldern, Wiesen und Auen und ab und an auf dem Donaudamm – hin und wieder auch auf kaum befahrenen Keisstraßen.

So ging es durch das bayerische Idyll – belohnt wurden wir mit einem schönen Blick auf die Walhalla bei Wört a.d. Donau. Ein Bauwerk Ludwigs I. zur Eruhung berühmter Denker als Nachbildung der Akropolis zu Athen.

Gut 24 km weiter an Gehöften vorbei, erreichten wir Straubing. Relativ fit beschlossen wir noch ein Stückchen dranzuhängen und peilten Bogen als heutiges Etappenziel an. Dort kamen einzelne Regentropfen hinunter. Wir hatten uns dannkurzfristig entschieden, in Bogen zu bleiben.

Ein Wirt fing uns auf der Straße ab. In etwas unklarem Niederbayrisch fragte er uns, ob wir ein Zimmer brauchen. Darauf zeigte uns der Wirt, der sich mit Hochdeutsch abmühte, unser doch luxoriöses Zimmer für die Nacht — Doppelzimmer mit Bad, TV und Blick zur Dorfkirche, die mit ihrem Gebimmel ein ständiger Begleiter war.

In dem Zimmer machten wir uns erstmal breit um Wäsche zu Waschen und alles schön durchtrocknen zu lassen.

Gegen 18 Uhr ging es zum Abendesseneinkauf – und siehe da! Die Sonne schien und schien und bescherte uns einen wunderschönen Abnd und perfektes Zeltwetter!

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Ausgehungter füllten wir unsere Energietanks mit Brezeln – speziellen Radlerbrezeln – Harzerkäse, Thunfischsalat und ein Schöfferhofer Weizen mit Grapefruit auf. Nach dem Essen sollst du Ruhn oder tausend Schritte tun. Wir folgten dieser Weißheit und entschieden uns nach der Tagesschau (die uns mal wieder auf den neuesten Stand brachte), noch einen Spaziergang einzulegen.

So pilgerten wir zur St. Marienkapelle auf einer Anhöhe, die Bogen überblickte. Der Pilgerweg ging entlang eines Kreuzweges – unsere müden Oberschenkelmuskeln machten uns den Aufstieg schon ein wenig schwer. Wir wurden jedoch belohnt mit einem herrlichen Blick über Bogen, die alte und die neue Donau bei Sonnenuntergang in einer friedlichen Umgebung. Dieses Ambiete ließ die Seele baumeln.

Nach dem Abstieg gönnten wir uns noch ein Apfelschorle bzw. eines der berühmten Weltenburger Dunkel – das wir am Tag zuvor verprellt hatten. Im Biergarten trafen wir auf andere Radler, die wir den Tag hinüber schon hin und wieder begegnet waren (und überholt hatten).

Da war Manfred und seine Frau, die Bekannte von Ursula, die bis Budapest fahren. Soso – ob sie da mit dem Handy ins Ausland anrufenkann?

Nach der zweiten Runde Nachrichten – Tagesthemen – fielen wir geschafft und müde in die Federn  – ein wenig ungewohnt auf weichen Matratzen.