Bewerbung für den M.Sc. Economics an der LSE

So….in ein paar Wochen geht es nach London. Ich wurde nun schon öfters in Magdeburg gefragt, wie ich es mit der Bewerbung an der LSE angestellt hatte. Nun, ich habe mich nicht nur an der London School of Economis (LSE) sondern auch an der Warwick University, der University of Edinburgh und dem University College in London beworben. Dazu habe ich mich noch für ein Jahresstipendium des DAAD’s für Graduierte beworben. Um noch eine weitere Option außerhalb Englands zu haben, habe ich mich noch für das M.Phil. Programm in Economics am Tinbergen Institute in Amsterdam / Rotterdam beworben. Zudem hatte ich noch eine Bewerbung für die Uni Utrecht, sowie die Uni St. Gallen vorbereitet.

Die Bewerbung etwa an der Warwick University wie auch an der LSE erfolgt ausschließlich elektronisch. Für eine Bewerbung an der LSE gibt muss man zwei Präferenzen für Studienprogramme angeben. Bei mir waren das die Programme “M.Sc. Economics” und “M.Sc. Econometrics and Mathematical Economics”. Eine Studienplatzzusage habe ich für den “M.Sc. Economics” erhalten, für EME war ich ein wenig zu spät dran.

Ich habe in Magdeburg meinen Bachelor in Management und Economics (englischsprachig) diesen Sommer abgeschlossen, komme aber ursprünglich aus Ulm. Parallel zum Wirtschaftsstudium studiere ich noch ein wenig Mathematik auf Diplom jetzt etwa im dritten Semester.

Die Zusage von der LSE kam ziemlich überraschend, denn ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, da ich doch von einer relativ unbekannten Universität komme. Die Noten aus dem Studium (Schnitt etwa 1.2, oder 1.1) und die Ergebnisse des GRE waren durchaus positiv (beim GRE zählt wohl allein der Matheteil), aber ich denke den Auschlag gab das Personal Statement genauso wie die beiden Empfehlungsschreiben und meine Tätigkeit als studentische Hilfskraft an zwei Lehrstühlen. Dabei habe ich für Bachelor-Studenten aus dem ersten Jahr ein Tutorium für unsere Version der Einführung in die BWL gegeben und für die Studenten aus dem zweiten Jahr, ein Tutorium für die Vorlesung “Intermediate Macroeconomics” vom Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie gegeben (dabei musste ich hauptsächlich Sprechstunden geben und Aufgabenblätter korrigieren).

Zwecks des Personal Statement hatte ich mich im Internet hier  und da ein wenig informiert, jedoch darf man sich dabi nicht zuviel erhoffen. Das Personal Statement ist “personal”, d.h. man sollte etwas über sich, die Fächerwahl, die persönliche Entwicklung und auch die Motivation schreiben. Meines Erachtens nutzt es hier nichts, im Internet nach Beispielen oder Mustern Ausschau zu halten, eben weil es persönlich ist.

Bei den Empfehlunggschreiben von Dozenten gibt es die einen Professoren, die sich kaum mit den Bewerbungen beschäftigen und die Studenten auffordern, selbst einen Entwurf vorzubereiten. Das scheint oftmals die Praxis zu sein. In meinem Fall habe ich zwei Professoren gebeten, ein Schreiben aufzusetzen. Diese Schreiben habe ich niemals zu Gesicht bekommen. Über das Onlinebewerbungssystem der LSE muss man lediglich die Emailadressen der Dozenten angeben, welche eine Empfehlung abgeben sollten. Diese können dann ihre Empfehlung elektronisch einreichen.

Ich kann nun nicht näher sagen, in wie weit es wichtig ist, dass die Professoren einen Namen in der wissenschaftlichen Welt haben müssen. Bei einem meiner Dozenten war das durchaus der Fall, bei der anderen eher weniger. Man muss eben abwägen, ob die Professoren einen Namen haben, aber einen Mist schreiben oder keinen Namen haben, aber ein positives Gutachten aufsetzen.

Es sollen desweiteren elektronisch eingereicht werden eine aktuelle Notenübersicht. Dabei hatte ich mir die Freiheit genommen noch ein Schreiben meines Prüfungsamtes beizufügen, welches in etwa mein relatives Ranking in der Fakultät darstellt. Zudem habe ich noch meine Noten aus dem Mathematikstudium beigefügt und auch die Kursbeschreibungen, sodass klar ersichtlich wird, dass es sich hierbei um theoretische Mathematik im Parallelstudium handelt. Für die zentralen Kurse hatte ich ebenfalls die Kursbeschreibungen beigefügt.

Natürlich muss man noch die GRE Ergebnisse (welche ohnehin direkt an die LSE gesendet werden sollen), sowie TOEFL Ergebnisse einreichen. Da ich für meinen Studienplatz in Magdeburg bereits 2005 einen TOEFL gemacht hatte mit sehr erfreulicher Punktzahl von 292/300 (computer-based), machte ich lediglich eine Kopie und lies diese beglaubigen. Die LSE hat das auch nach ein wenig nachhaken so aktzeptiert. So hatte ich mir zumindest das Geld für einen weiteren TOEFL gespart.

Das schließt im Endeffekt auch schon den ganzen Bewerbungsprozess ab, schlussendlich muss man noch die Application Fee bezahlen. Was mich gestört hat, war dass das System relativ kompliziert scheint, aber, nachdem man sich ein wenig eingearbeitet hat, doch relativ einfach ist. Problematisch ist natürlich auch die Unpersönlichkeit des elektronischen Systems, aber nur so lassen sich anscheinend die Bewerbermassen effizient bewältigen.

Nachdem ich meine Bewerbung Mitte Januar abgeschickt hatte, hatte ich bereits Ende Februar meine Zusage — welche wirklich überraschend kam. Desweiteren trudelten von allen anderen Universitäten ebenfalls Zusagen aus, was bedeutete, dass ich die Qual der Wahl hatte.

Besonders verlockend waren Angebote aus Edinburgh und vom Tinbergen Institute. Letzteres bot mir ein Vollstipendium mit knapp 1000 € Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten, zunächst beschränkt auf ein Jahr. Die Uni Edinburgh legte mir nahe, mich für Stipendien zu bewerben.

Letztenendes fiel die Entscheidung dann aber, nachdem ich vom DAAD eine Förderungszusage erhielt. Mit dem Stipendium für Graduierte über 900 € monatlich und einem Zuschuss zu den Studiengebühren von 6100 € war schon mal eine wichtige Finanzlücke gedeckt und ich entschied mich dann für die Universität mit dem größten Renommee.

Ich bin nun gespannt, was dieses eine Jahr in London bringt und ob ich in dem Studiengang oben Mitschwimmen kann oder langsam untergehen werde. Am 29. August fliege ich rüber, am 8. September fangen die Vorkurse an. Wir sehen, was kommt!

3 thoughts on “Bewerbung für den M.Sc. Economics an der LSE”

  1. Hi,
    du erähnst eine Vermutung (“beim GRE zählt wohl allein der Matheteil”) in deinem obrigen Post. Kannst du diese mittlerweile bestätigen?
    Bin auch sehr an einem Stuium in England interessiert, das Problem ist meines Erachtens nur die verbal-section beim GRE, da diese für einen Ausländer doch nur sehr schwierig zu schaffen ist.
    Vielen Dank für deine Antwort im Voraus.
    Beste Grüße
    Timo

  2. Moin…ist wahrscheinlich schon zu spät, aber ja — nur der Mathe Teil ist wirklich wichtig, wenn es bei dir um eine Bewerbung für einen PhD oder anderen post-graduate Kurs in Economics geht. In der Regel fordern die Universitäten ja ohnehin noch einen weiteren Sprachnachweis.

    Viel Erfolg.

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