Schwabenweg – Von Konstanz nach Rapperswil

450px-Schwabenweg2Nachdem unser Plan, durch die Schweiz auf dem Jakobsweg von Konstanz aus zu wandern, erstmal auf Eis lag und ich stattdessen entlang der Donau mit dem Fahrad von Ulm nach Wien gefahren bin, entschieden Aykan und ich uns nun doch sehr kurzfristig zumindest ein wenig dieses Jahr auf dem Jakobsweg weiter zu gehen. Der Plan war es mit dem Fahrrad von Konstanz nach Einsiedeln zu kommen. Das sind knapp 100 km, dafür hatten wir drei Tage Zeit.

Wie ihr seht, sind wir nicht bis Einsiedeln gekommen, sondern nur bis Rapperswil, also am Zürichsee, etwa 16 km vor Einsiedeln machten wir halt. Zur Vorbereitung – wir wollten wiederum Zelten und hatten unser drei Personen Zelt, ein paar Klamotten, den Gaskocher sowie etwas Geschirr, die Wanderapotheke, Desinfektion und auch ein paar Gewürze – sodass es abends auch gut schmeckt.

Wir wollten am 18. August um 8 Uhr mit dem Zug nach Konstanz fahren – daraus wurde leider erstmal nichts, da das Baden-Württemberg Ticket doch erst ab 9 Uhr gilt. Deshalb ging es erst um 10 Uhr los, mit einer Verbindung über Radolfzell nach Konstanz. Dort hätten wir um 12 Uhr eintreffen sollen – was uns genug Zeit gelassen hätte, an dem Tag noch eine gute Strecke auf dem Jakobsweg zurückzulegen… Merke – die Verwendung des Konjunktiv. 

Der Weg, den wir ab Konstanz verfolgen wollten, wird “Schwabenweg” genannt. Dazu ein Ausschnitt aus der Wikipedia:

Der Schwabenweg ist ein Teil des seit dem zwölften Jahrhundert begangenen Jakobswegs und verbindet die deutschsprachigen Länder mit der französischen Route. Die eine Route des Schwabenwegs führt über Konstanz und Schwaderloh nach Altenklingen. Dann geht es an die Thur (Schweiz), über die Brücke nach Amlikon und in gerader Richtung nach Fischingen, wo die Pilger früher bei der ehemaligen Benediktiner-Abtei Halt machten, über die Höhen des Hörnli, weiter ins Tösstal über Steg nach Rapperswil SG am Zürichsee. Zwischen diesem Ort und dem jenseitigen Ufer, der tief in den See einschneidenden Landzunge Hurden, bestand früher ein Fähre. Dabei gingen bei einer Pilgerüberfahrt im September 1345 bei einem Sturm vierzig Menschen unter. In der Folge wurde dort 1358 eine Rapperswil – Holzbrücke erbaut, an deren Ende seit 1497 eine Kapelle steht. Der Holzsteg wurde im Jahr 1878 durch einen nahegelegenen Seedamm überflüssig und abgebrochen; 2001 wurde der Holzsteg neu errichtet.

Von Hurden führt die Pilgerstrasse über das schwyzerische Pfäffikon den steilen Etzelhang hinauf zum Etzelpass und an seinem Südabhang hinunter zur Sihl. Dort liess Abt Gero von Einsiedeln (1101 bis 1122) bei Egg die Teufelsbrücke bauen, die den Weg nach dem nahen Einsiedeln ermöglichte.

 Wir hatten als Führer wieder den Outdoor Führer aus dem Stein Verlag – dieser eignet sich jedoch überhaupt nicht, für die Nutzung als Führer wenn man mit dem Rad unterwegs ist. Der Führer weißt keinerlei Ausweichrouten aus, wenn es doch angebracht wäre. So schleppten wir hier und da unsere Fahrräder auf dem Weg, zum Teil Treppen bergauf, weil wir keine Karten dabei hatten. Der Führer für den ersten Teil vom Outdoor Verlag von Ulm nach Konstanz war da sehr viel besser, da er auch brauchbare Karten beinhaltet. So kann ich den Führer leider nicht empfehlen, da sich auch die Streckenbeschreibungen für die einzelnen Abschnitte auf gerade mal ein bis zwei Seiten beschränken. Der Führer empfiehlt, dass man den Weg mit etwa 19 zusätzlichen Karten begeht – tut mir leid, aber soviel Gewicht passt nicht in mein Rucksack – also vielleicht das nächste mal doch per GPS auf dem Jakobsweg.

Bei uns lief es auf die folgenden Tagesetappen hinaus.

Tag 1: nach einem etwas durchwachsenen Start (siehe Tagesbericht), schafften wir es von Konstanz – über Märstetten – Amlikon bis kurz vor Tobel, was einer Strecke von knapp 25 km entspricht.

Tag 2: von Tobel über Sirnach und Fischingen bis nach Rapperswil, etwa eine Strecke von 55 km.