Bad Waldsee – (Gwigg 7 km); Gwigg – Gambach (1 km); Gambach – L 314 beim Waldbad (5,5 km); L 314 beim Waldbad – Köpfingen (3 km); Köpfingen – Weingarten (3 km); Weingarten – Ravensburg (6,5 km)
5. Tagebucheintrag 08.10.2008
[singlepic=162,left]Alles ist nass!!! Das Erwachen nach einer durch ruhten Nacht erwies sich als äußerst schwerfällig.
Unser Zelt hatte den Regenmassen stand gehalten, unsere Moral geriet jedoch fast ins Wanken. Es half aber nichts, vom Nichtstun kommt man nicht vorwärts. Um 7 Uhr sind wir aufgestanden, haben mehr oder minder eine Katzenwäsche hinter uns gebracht und das nasse Zelt nun 1 bis 2 kg schwerer eingepackt und los gings. Wir hatten uns einer lange Tagesetappe vorgenommen!
Die Etappe fing relativ ereignislos an. Am Anfang über Wiesen und Feldwege nach Gambach. Am Ortsende, zugleich Waldrand von Gambach, hielten wir an einer Bank an und aßen unsere Landjäger und Laugenbrötchen vom Vortag. Das Wetter war relativ launenhaft, es war deutlich kühler als an den Tagen zuvor und die Wolken konnten sich nicht entscheiden, ob sie jetzt weiter ziehen oder doch ein bisschen Wasser loswerden wollten. Sie entschieden sich jedoch das erstere zu tun und es klarte sich im Laufe des Tages auf und es wurde schön sonnig. Von diesem Wetterumschwung bekamen wir zunächst nichts mit, denn wir hatten so ca. 8 km im Wald vor uns.
Mit zügigem Tempo (wahrscheinlich 5 km/h) liefen wir fast 2 Stunden am Stück durch und schafften es aus dem Wald raus. Unser Ziel war es, die erste Rast in Köpfingen zu machen. Dies schafften wir auch, jedoch taten uns dort die Füße schon ganz schön weh und wir ruhten uns eine Weile an der Dorfkapelle aus.
Nun schien es nach Weingarten nur noch ein Katzensprung zu sein und es ging bei sonnigen Wetter, aber bei zugleich kühlen Temperaturen munter den Feldweg nach Weingarten hinunter. Die Basilika war schon von weitem sichtbar und über/durch eine kleine Wohnsiedlung hindurch (Lazarettstraße) ging es runter in die Innenstadt . Dort kamen wir direkt am Kloster in der die PH von Weingarten so gegen 12 Uhr raus. Zuallererst ließen wir uns an den Bänken bei der Basilika nieder und ließen den beeindruckenden Kuppelbau auf uns wirken. Später (ohne Rucksack) ging es in die Kirche hinein und wir konnten auch die wunderschöne Deckenbemalung und den Altar näher ins Auge fassen.
Nach dem Besuch der Kirche, aber ohne Stempel (Das Pfarramt hatte zu), gingen wir in die Innenstadt über Treppen hinunter und erstmals in die Apotheke, wo Laras Bremsenstich angeschaut wurde und uns der Apotheker riet, lieber zu einem Hausartz zu gehen. Gesagt getan, gingen wir zu einem Hausarzt in der Nähe, die Lara trotz Beendigung der Sprechzeiten noch untersuchte. Zurück zur Apotheke mit Antibiotika/Cortisonsalbe und Fenestiltropfen versorgt, ging es nach dem Genuss eines Süßen Stückchens weiter nach Ravensburg. Dies waren nur noch ca. 4 km und obwohl das Laufen entlang der Straße nicht wirklich angenehm war, kamen wir doch rasch voran.
Ravensburg selbst ist sehr hübsch und hat sich in der Innenstadt seine Geschichte bewahrt. Gegenüber der Kirche fanden wir eine Touristeninformation, in der wir uns wuschen und ein wenig inneren Ballast loswurden. Auch hatten wir die Idee in Ravensburg unsere Schmutzwäsche, die wir ja nicht mehr brauchten, nach Hause zu schicken. Wir gingen also in die Post und sendeten ca. 4,5 kg an Schmutzwäsche nach Hause. Unser Name dafür: Stinkbombe!
Nachdem wir in Ravensburg in einem kleinen Lebensmittelladen eingekauft hatten, Linsen aus der Doese (noch einmal), Wiener und Schafkäse, ging es raus aus Ravensburg. Fast schon außerhalb der Stadt bemerkten wir, dass wir vergessen hatten in die Bäckerei zu gehen, um uns mit Baguette und Frühstück für den nächsten Tag zu versorgen. Zu unserem Glück trafen wir 2 ältere Frauen, die uns eine Bäckerei um die Ecke nannten und somit war dieses Problem gelöst.
Aus Ravensburg hinaus ging mit dem Weg direkt in einen Wald hinein. Dort machten wir an einem Grillplatz halt, um dort erstmal unser Abendessen zu kochen. Leider war der Grillplatz ein wenig gruselig, er sah sehr zugemüllt aus und überall waren satanistisch wirkende Botschaften und Wachsreste auf den Tischen zu finden. Wir beschlossen weiter zu laufen und hatten Glück das wir am Waldrand bei einer kleinen Rechtskurve eine schöne Wiese fanden. Wir fragten den Bauern, ob es in Ordnung ist, dass wir dort übernachten. Dies war kein Problem, er war äußerst nett und war ganz erstaunt, dass wir einen so weiten Weg (aus Ulm) zu Fuß gelaufen waren. Er bot uns auch an, in seinem frisch eingelassenen Pool zu baden und unsere Wasserflaschen bei ihm aufzufüllen.
Der Zeltaufbau gestaltete sich sehr schnell, da am Waldrand viele hungrige Bremsen auf uns lauerten und unsere bisherigen Erfahrungen mit ihnen waren nicht sehr positiv. Nach dem Zähneputzen ging es dann ins Bett, die Füße wurden dann noch schnell versorgt und dann gingen wie schlafen.